Der Amiga Computer ...
(im Bild: A1000, der erste Amiga Rechnertyp / Quelle: Wikipeia)
... mein Liebling und auch Freundin (übersetzt: Amiga = Freundin) vieler Jugendlicher. Im Westen Deutschlands feierte der Amiga seinen damaligen Siegeszug seit dem Jahr 1985 und im Osten dann, vorwiegend mit dem günstigen Modell A500 auch im Osten. Wer sich erst einen C64 leistete, schielte nach nicht allzu langer Zeit extremst neidisch auf Amiga-Besitzer und es dauerte nicht lange, wurde der C64 völlig verdrängt.
Nebenbei, ich hatte das Glück damals auch im Osten, ab und zu mal, wenn ich bei meinem Vater war, mich an einen Amiga Rechner setzen zu dürfen. Es war sein Dienstrechner, der über das Büro KOKO, quasi illegal am Embargo vorbei, in den Osten geholt wurde. Dieser A2000 mit Monitoor und PC-Karte kostete die DDR in der Beschaffung 60.000M, was eine Menge Geld war. Daher war auch klar, was ich mir direkt nach der Wende von meinen ersten dürftigen Einkommen als Lehrling leisten musste. Ein A500 kam ins Haus.
Vor allem für Leute, die einfach nur gern Computerspiele zocken wollten, war der Amiga mit seinen damals überragenden Fähigkeiten in Sachen Grafik und Sound perfekt und das absolut einfache Bedienkonzept tat sein übriges. Alle Amiga Rechner besaßen von Haus aus ein 3,5" Diskettenlaufwerk und diese Disketten waren weit robuster und einfacher zu handhaben, als die 5,25" Disketten anderer Systeme. Auch der Startvorgang, um Spiele zu starten, verlangte einfach nur das Einlegen der Diskette und los ging's. Simpler geht es nicht und das hat was von Consolen Feeling, denn der Nutzer musste da auch nur Module stecken, und ab ging die Post.
Das war eine gute Idee der Erschaffer!
Aber, der Amiga brachte schon seit 1985 ein damals extrem modernes Betriebssystem mit, welches ähnlich dem heutigen Windows funktioniert (welches auch nur von Apple abgeschaut wurde, denn die hatten das Bedienkonzept ebenfalls am Start). Das Haupt-Eingabegerät war, man höre und staune, die Maus, die jedem Rechner natürlich von Haus aus bei lag. Es war daher sehr einfach, neben dem Spielen auch anderweitig mit dem Rechner umzugehen und ihn eben nicht nur zum Spielen zu nutzen.
Grafik und Video-Anwendungen waren einer der Haupt Verwendungszwecke, aber auch Musiksoftware gab es in Massen. Office Anwendungen fehlten ebenfalls nicht und so konnte man den Amiga eigentlich für alles verwenden, was man irgendwie mit einem Rechner machen konnte oder wollte. Viele fingen da auch an zu programmieren, denn das Amiga-Basic war ein sehr guter Einstieg mit vielen interessanten Extras, die andere so nicht bieten konnten. Dies war wahrscheinlich dem echten Multitasking des AmigaOS zu verdanken, von dem andere Systeme noch zich Jahre nicht zu träumen wagten und wenn, dann war das nur softwareseitig vorgetäuschtes Multitasking.
Spielen im Browser
Viele der alten Spiele kann man sofort in einem Browserfenster anspielen. Die Emulation ist nicht perfekt, aber für die meisten Spielchen reicht das vollkommen. Nur ernsthafte Software für Grafik, Musik usw. funktionieren darüber eher nicht.
Hier findest du eine Bibliothek vieler Spiele und kannst gleich loslegen...
Emulaton auf dem eigenen Rechner
Die sinnvollste Variante, wenn man doch wieder mal Lust darauf hat, die guten alten Zeiten aufleben zu lassen oder den Kindern mal zu zeigen, womit sich Mami und Papi oder gar die Großeltern damals so auf dem Computer vergnügt haben sind Emulatoren, welche man direkt auf seinem Rechner installiert.
Die Rechenpower ermöglicht dann eine nahezu perfekte Emulation und auch USB-Gamepads o.Ä funktionieren dann und das bringt doch erst so richtig den Spielspaß.
WinUAE ist eigentlich der beste Emulator und dieser wird bis in die heutige Zeit weiter entwickelt und verbessert. WinUAE ist kostenlos, jedoch benötigt man auch noch ROM-Dateien, die leider noch einer Lizenz unterliegen und nicht kostenfrei mit herunter geladen werden dürfen.
Es gibt aber Komplettpakete, wie zum Beispiel "AmigaForever", welche alles beinhalten und die Installation und Benutzung kinderleicht machen.
Bitte probiert es aus!
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, sich einen echten Amiga hin zu stellen, aber Achtung, es gibt da sehr viele Fallstricke und man benötigt dazu unbedingt kompetente Unterstützung von erfahrenen Amiga Fans!